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Erster Eindruck vom WordPress Statistik Plugin
Charts und Auswertungen
Das alles ohne Cookie – Genial,  also was gibt es zu meckern?
Fazit

Auf der Suche nach einem einfachen Plugin für meine Seminarkunden das DSGVO-konform und einfach zu bedienen ist und aufschlussreiche Auswertungen erstellt, habe ich mir das WordPress Statistik Plugin „WP Statistics von VeronaLabs“ angesehen. Es hat bei mir zwiespältige Gefühle erzeugt, aber lest selbst.

Erster Eindruck vom WordPress Statistik Plugin

Wenn man Matomo (Piwik) gewohnt war, dann findet man hier auf den ersten Blick ähnliche Auswertungen wieder. Sogar mehr. Man findet jetzt neben dem Hauptmenüpunkt „Statistik“ mit 18 Unterpunkten noch zusätzliche Auswertungen auf der Seite „Dashboard“   Und das nur mit der einfachen Installation eines Plugins. Spitze, oder? Zunächst gilt es aber dem Datenschutz genüge zu tun. Das ist mit einem Besuch unter „Einstellungen / Privacy“ schnell erledigt. Es gibt zwei Optionen: IP-Adresse kürzen oder IP-Adressen in HASH-Werte verwandeln:

Beim ersten Fall arbeitet man ja immer noch mit „Persönlichen Daten“, also greift das Datenschutzgesetz. Der zweite Punkt macht aus der IP einen HASH-Wert der nur durch längeres ausprobieren zurückübersetzt werden kann. Vorteil soll wohl sein: Keine persönlichen Daten = keine Anwendbarkeit der Datenschutzgesetze. Was im Detail aber nur der Fachanwalt euerer Wahl beantworten kann.

Nachteil der sich schon im Deutsch-Englisch abzeichnenden Erklärung: Nachträgliche Lokalisierung der IP ist nicht möglich. In meinem Test war aber auch die Lokalisierung der aktuellen Besucher meist auf das Land beschränkt. Das liegt vielleicht in einem Fehler den meine Version 12.6.3 hat: Die verwendete MaxMind-Datenbank muss erst manuell geladen werden, denn mein System hatte das nächste Update für Januar 1970 geplant. Aber zwei Klicks auf die Buttons „Update Database“ helfen hier weiter.

Auf der selben Seite befinden sich unterhalb die Einstellungen zur Matomo Referrer Spam Blacklist. Das ist ziemlich genial, weil einfache Tools nicht zwischen echten Besuchern und Bots unterscheiden können. Diese Bots sind Software, die das Internet für eine Suchmaschine indizieren oder für die „bad guys“ Schwachstellen oder Mailadressen für Spam suchen. Da es keinen Marketing-Erfolg darstellt, möglichst viele Spambots angezogen zu haben ist es gut die Statistik zumindest um die bereits bekannten zu bereinigen. Also einmal anhaken und dann auf den Button „Update“ drücken. Soweit ist das Tool erst einmal installiert und man kann auf Besucher warten. Im Idealfall besucht man seine eigene Seite jetzt nur noch über den /wp-admin – Link oder als eingeloggter Admin. Alle anderen Versuche würden von der Software als Besucher gezählt. Weitere Ausnahmen von der Zählung kann man unter dem Menüpunkt „Ausnahmen“ einstellen.

Charts und Auswertungen

Die Grafiken und Listen finde ich optisch gelungen. Es gibt auch eine Vielzahl an Auswertungen dazu über:

  • Webseite-Aufrufe – Nach Besuchern und Seitenaufrufen getrennt
  • Verweisende Webseites – wer sendet mir Besucher?
  • Suchbegriffe – Wo Begriffe fehlen, wird der Seitenname ergänzt (Funktioniert bei mir nicht s.u.)
  • Suchmaschinen – Hier steht welche Suchmaschinen die Besucher liefern. (Funktioniert bei mir nicht s.u.)
  • Seitenaufrufe – welche Seiten werden wie häufig aufgerufen mit Grafik
  • Besucher – wer kommt auf meine Seite? Mit Browser, Land, Herkunft und Tag. IP ist aus und Ort klappte bei mir selten,
  • Dann noch Länder und Browser-Typ
  • Kategorien, Schlagwörter, Autoren – hier nutzt das Tool seine WordPress-Integration – bei Maotmo wäre das nicht so einfach zu bekommen.

Über den Menüpunkt „Einstellungen / Benachrichtigung“ kann man sich sogar einen Bericht per Mail senden lassen.

Ja, besonders verblüffend: Das läuft alles aus der Box und ohne ein Cookie. Das würde nach meiner Meinung den nervenden Cookie – Hinweis überflüssig machen. Zumal, wenn man noch nicht mal IP-Adressen speichert, aber lasst euch das sich das ggf. vom Anwalt bestätigen.

Das hier stört mich bzw. fehlt mir:

  • Die Werte sind nicht immer nachvollziehbar bzw. glaubhaft.
    • Beispiel: Seit einem Monat kommt niemand von Google aus vorbei lt. Auswertung. Kann nicht sein und habe ich sogar selbst versucht.
    • Ich bin nicht mein eigener Haupt-Trafficlieferant (bin auf Platz 2 der verweisenden Hosts) könnte aber auch an einem Serverumzug liegen.
    • Sobald ich mich intensiver mit meiner Seite beschäftige, steigt die Besucherzahl. Scheinbar wird doch nicht mein gesamter Traffic gefiltert.
    • Manches ist nicht 100% überprüfbar: Klicke ich schnell durch die Seiten, verpasst das Tool mal einen Klick (sucht ja nur alle 30 Sekunden danach)
  • Es fehlen mir wichtige Auswertungen
    • Verweildauer auf der Seite – welche Seite wird studiert und welche überflogen?
    • Einstieg und Ausstiegsseiten – wo kommen die User herein und wo steigen sie aus?
    • Anteil an Mobil- und Desktop Nutzern
    • Wiederkehrende Besucher – ist ohne Cookie auch schlecht machbar.

Ich erinnere ausserdem bei einem Kunden die Umstellung auf Google Analytics. Plötzlich waren es sehr viel weniger Besucher als mit diesem Tool. Das kann natürlich an der besseren Spambot-Erkennung liegen, verwundert aber erst mal.

Fazit

Wem das winzige „Statify-Plugin“ nicht mehr reicht, der kann mit WP-Statistics von VeronaLabs recht einfach die nächste Stufe zünden. Besonders gut finde ich, dass es keine IP-Adressen speichern muss und keine Cookies benötigt. Allerdings hat die Technik auch gewisse Grenzen, die dem Poweruser auffallen. Von mir bekommt es 3 von 5 Sternen.

Update November 2020: Ich habe mir inzwischen „Koko Analytics“ angeschaut. Das gefällt mir derzeit noch besser. Schaut doch mal rein.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit WP Statistics gemacht? Schreibt es einfach in die Kommentare.

Über mich

Ich bin Günther A. Biebl und gebe WordPress-Seminare und unterstütze Unternehmen dabei Ihre WordPress Webseite selbst zu erstellen und eigenständig zu publizieren. Bei Fragen einfach melden.